Mitten aus dem Würzburger Stadtzentrum, in direkter Nachbarschaft des Kiliansdoms, erhebt sich die Kuppel der Neumünsterkirche und prägt das Würzburger Stadtbild entscheidend mit.
Der Überlieferung nach starb der irische Wanderbischof Kilian zusammen mit seinen Gefährten Kolonat und Totnan an der Stelle, an der heute das Neumünster steht, den Märtyrertod. Nach neueren Forschungen errichtete Bischof Megingoz im achten Jahrhundert an dieser Stelle einen Memorialbau, der die Erinnerung an den Martyriumsort wach halten sollte. In jener Kirche wurden nach ihrem Tod auch die ersten beiden Würzburger Bischöfe, Megingoz sowie sein Vorgänger Burkard, beigesetzt.
Um das Jahr 1060 gründete der heilige Adalbero das Stift Neumünster, in das die ersten Chorherren aus dem Würzburger Stift Sankt Stephan einzogen. Das neu gegründete Stift erhielt eine doppelstöckige Kirche, die bis 1250 erneuert und im Osten erweitert wurde. Eine bedeutende Rolle spielte das Stift im Mittelalter bei der Überlieferung von mittelhochdeutschen und lateinischen Texten: Bereits im 13. Jahrhundert verfügte das Stift über eine eigene Bibliothek und der Minnesänger Walter von der Vogelweide fand im Kreuzgarten seine letzte Ruhestätte.